Tuesday, Apr. 23, 2024

Was ist eigentlich… ein Produktinformationsblatt?

Written By:

|

14. März 2012

|

Posted In:

Was ist eigentlich… ein Produktinformationsblatt?

Seit dem 1. Juli 2011 erhalten Verbraucher bei einer Wertpapierberatung ein kurzes, möglichst leicht verständliches Produktinformationsblatt. So will es der Gesetzgeber. Was drin stehen muss.

Das Produktinformationsblatt soll klare Aussagen über die wichtigsten Beurteilungskriterien wie Rendite, Risiko und Kosten der Anlageempfehlung enthalten. Der Verbraucher soll dadurch besser in die Lage versetzt werden, verschiedene Finanzprodukte zu vergleichen und eine geeignete Anlageform zu finden.

Das Produktinformationsblatt soll maximal zwei DIN-A4-Seiten umfassen. In Ausnahmefällen sind drei Seiten drin. Die Inhalte sind:

  • Art des Anlageprodukts
  • Funktionsweise des Produkts
  • Risiken des Produkts
  • Aussichten für die Kapitalrückzahlung
  • Erträge unter verschiedenen Marktbedingungen
  • die mit der Geldanlage verbundenen Kosten

 

Die Kontrolle erfolgt durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), die das Einhalten der gesetzlichen Vorgaben sicher stellen soll.

Mit dem Gesetz zur „Novellierung des Finanzanlagenvermittler- und Vermögensanlagenrechts“ wurden die kurzen Sonderverjährungsvorschriften der Prospekthaftung abgeschafft. Damit gilt allgemeine Verjährung von bis zu zehn Jahren. Der Zeitraum des Prospekthaftungsanspruchs bei Graumarktprodukten wurde von sechs Monaten auf zwei Jahre ab dem erstmaligen öffentlichen Angebot ausgedehnt.

Kritik

Beipackzettel von Medikamenten werden auch nur selten gelesen. Ob die Informationsblätter Anlegern tatsächlich helfen, dürfte abzuwarten sein. Der beste Schutz ist für Anleger immer das selbstständige Informieren aus mehreren unabhängigen Quellen. Anleger aufgepasst: Das Produktinformationsblatt ist keine Qualitätsbeurteilung durch die BaFin oder jemand anderen, sondern eine rechtliche Notwendigkeit.

 Artikelbild: BMELV.
Print Friendly, PDF & Email
Share

Share This Article

Related News

Aktiendepots einfach erklärt
Musik und Filme aus dem Netz – Die Stolpersteine des Streaming

Der Autor

Thorsten Cmiel

Thorsten Cmiel ist Chefredakteur von Investment Alternativen. Der studierte Ökonom ist seit über 15 Jahren als Finanzjournalist und Buchautor tätig.