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Scope – Krise bei offenen Immobilienfonds nicht vorbei

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26. September 2012

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Scope – Krise bei offenen Immobilienfonds nicht vorbei

Bei offenen Immobilienfonds stehen weitere Fondsschließungen und Abwicklungen an. Diesmal trifft es  kleinere semi-institutionelle Produkte. Meint die Ratingagentur Scope.

Bislang dachte man, dass die Krise bei offenen Immobilienfonds mit der Abwicklung des CS EUROREAL und des SEB ImmoInvest im Frühjahr 2012 ihren Höhepunkt erreicht hatte. Doch auch nach diesem Sturm findet die Branche keine Ruhe. Noch im Mai kündigte der rund 250 Millionen Euro schwere institutionelle „AXA Immosolutions“ seine Abwicklung an. Ihm folgten im August der „HANSAimmobilia“ von HANSAINVEST und im September der „UBS (D) 3 Sector Real Estate Europe“. Das Nettovermögen der beiden Fonds mit vorwiegend institutioneller Zielgruppe beläuft sich auf rund 600 Millionen Euro. Beim Wettbewerber „DEGI GERMAN BUSINESS“ aus dem Hause Aberdeen fällt die Entscheidung über Abwicklung oder Wiederöffnung bis Ende November 2012: Für den nur in Deutschland investierenden Fonds endet dann die zweijährige Schließungsfrist.

Diesmal trifft es semi-institutionelle Fonds

Neben den genannten Abwicklungen beobachtete Scope im Verlauf des Jahres 2012 eine Reihe kleinerer semi-institutioneller offener Immobilienfonds, die von der Schließung getroffen wurden: Bereits im Dezember 2011 musste der global investierende rund 270 Millionen schwere „SEB Global Property Fund“ die Rücknahme der Anteilscheine aussetzen. Der Schwesterfonds, der „SEB ImmoPortfolio Target Return Fund“, wurde im Juni 2012 eingefroren. Der Fonds, dessen Vermögen rund 800 Mio. Euro umfasst, zeichnete sich in der Vergangenheit durch eine – im Vergleich – sehr gute Performance aus. Im Jahr 2011 war er mit einer Einjahresperformance von 4,6 Prozent der am höchsten rentierende Fonds aller offenen Immobilienfonds. Ebenfalls von der Rücknahmeaussetzung betroffen sind jeweils ein Fonds von Credit Suisse und KanAm. Der „KanAm SPEZIAL grundinvest Fonds“ setzte die Rücknahme der Anteilscheine im Februar aus, der „CS Property Dynamic“ im März.

Ursachen

Scope sieht für erneute Schließungen Dachfonds und veränderte Rahmenbedingungen in der Verantwortung. Dachfonds, die selbst von Abwicklung und Fondschließung betroffen sind, hatten unter anderem in die kleineren offenen Immobilienfonds mit semi-institutioneller Ausrichtung investiert. Jetzt ziehen sie verstärkt Gelder ab und die Fondsgesellschaften müssen reagieren. Als weitere Ursache werden Änderungen der rechtlichen Rahmenbedingungen im Zuge des AnsFuG (Anlegerschutz- und Funktionsverbesserungsgesetz) genannt. Aufgrund der Einführung gesetzlicher Mindesthaltefristen von zwei Jahren können laut Scope beispielsweise deutsche Versicherungen nicht mehr im bisherigen Umfang in offene Immobilienfonds investieren.

Originalmeldung.

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SCOPE ist eine der führenden Ratingagenturen in Europa.

Hinweis der Redaktion: Wir berichten über Einschätzungen von Scope. Eine eigene Einschätzung oder Bewertung von Investments oder des Marktes ist damit ausdrücklich nicht verbunden. Leser beachten bitte auch den Haftungsauschluss von Investment Alternativen.

Artikelbild: Schwankendes Schiff. D. Richter.
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