Friday, Nov. 4, 2022

Immobile und mobile Sachwerte als Alternative zur Aktienanlage

Immobile und mobile Sachwerte als Alternative zur Aktienanlage

Inflationsgeschützte Sachwerte sind nicht erst seit der Finanzkrise eine gute Beimischung für jedes Wertpapierdepot. Durch eine breite Streuung der Assetklassen ist es nämlich möglich, Risiken zu minimieren und Ertragschancen zu maximieren. Nach wie vor sind geschlossene Fonds also eine gute Kapitalanlage, selbst die negativen Schlagzeilen der jüngsten Vergangenheit können daran nichts ändern. Anleger sollten allerdings genau hinsehen, bevor ein Fonds gezeichnet wird und hierbei sowohl die Rendite wie auch die Verlustrisiken genau prüfen.

Mit Sachwertfonds stabile Renditen erzielen

Als Sachwertfonds werden geschlossene Beteiligungen bezeichnet, die etwa in Flugzeuge, Schiffe oder Container investieren. Sie gelten bereits seit Jahren als lukrativ, denn sie bieten stabile Erträge, selbst bei stark schwankenden Aktienkursen. Diese werden durch solvente Mieter und Leasingnehmer erreicht, die langfristig an den Fonds gebunden werden. Ein weiterer Vorteil ist die Inflationssicherheit, die diese Anlagen bieten. Durch das Investment in Sachwerte steigen auch deren Vermögenswerte, wenn Inflation herrscht, sodass Anleger in diesem Fall kaum Verluste befürchten müssen. Diese geschlossenen Fonds werden aufgrund ihrer Vorteile daher häufig als Investment empfohlen. Immer mehr Anleger jedoch reagieren bei derartigen Empfehlungen vorsichtig, denn die vereinzelten Pleiten bei Schiffsfonds oder auch die negativen Schlagzeilen bei Immobilienfonds haben der Branche geschadet. Die kürzlich eröffnete Insolvenz des Windparkbetreibers Prokon ist da Wasser auf die Mühlen der Skeptiker. Dabei wird jedoch gern übersehen, dass es lediglich Einzelfälle sind, die kaum auf die gesamte Fondsbranche umgelegt werden können.

Stärkere Fondsregulierung greift noch nicht

Da bei geschlossenen Fonds theoretisch hohe Verlustrisiken bestehen und das Kapital gleichzeitig langfristig gebunden wird, gehen Verbraucherschützer seit Jahren gegen diese Anlageklasse vor. Sie haben erreicht, dass per 22. Juli 2013 die stärkere Fondsregulierung in Kraft getreten ist, die Anleger besser vor schwarzen Schafen schützen soll. Sie besagt unter anderem, dass nur noch Fondsgesellschaften am Markt agieren dürfen, die eine entsprechende Zulassung über die BaFin erhalten haben. So soll die Qualität der Fonds deutlich steigen und Verlustrisiken sinken. Bisher jedoch gestaltet sich die Umsetzung der neuen Richtlinien schwierig, sodass es bisher nur wenige Fonds bis zur Auflage geschafft haben. Anleger, die in Sachwerte investieren wollen, haben allerdings die Möglichkeit, in bereits bestehende Altfonds zu investieren. Diese dürfen nach wie vor angeboten werden, sofern der Fonds keine neuen Anlagen vornimmt. Besonders begehrt sind in diesem Zusammenhang sowohl bestehende Container- wie auch Flugzeug- und Lokomotivenfonds. Diese Altbestände bieten somit durchaus ein attraktives Potenzial, sofern sich Anleger über die Risiken dieser Form der Kapitalanlage bewusst sind. Auch die Langfristigkeit der Anlage sollte vor einer Zeichnung beachtet werden.

Containerfonds erzielen seit Jahren stabile Renditen

Anleger, die zu geschlossenen Fonds greifen, entscheiden sich immer häufiger für einen Containerfonds. Diese Fonds investieren, wie der Name schon vermuten lässt, in Container, die dann für Warentransporte auf dem Seeweg Verwendung finden. Die erworbenen Container werden hierfür an die zahlreichen international tätigen Transportunternehmen vermietet, die hierfür feste Mietzahlungen leisten. Abzüglich der Verwaltungskosten des Fonds können diese Einnahmen dann als Rendite an die Anteilseigner ausgezahlt werden. Container sind vor allem wegen ihrer positiven Ertragsaussichten ein lukratives Investment. Immer mehr Waren müssen heute von A nach B sicher und vor allem günstig transportiert werden. In den meisten Fällen kommen Container zum Einsatz. Und da die Globalisierung immer weiter voran schreitet, werden auch immer mehr Container benötigt. Ein Nischenprodukt in diesem Bereich sind Fonds, die in Offshore-Container investieren. Das Emissionshaus Buss Capital beispielsweise hat einen solchen Fonds in Portfolio und bietet so eine gute Alternative zu klassischen Containerfonds. Offshore-Container werden nämlich vor allem auf hoher See benötigt, um Waren zu Ölplattformen zu transportieren. An diese Container werden daher besondere Anforderungen gestellt, die der Fonds erfüllen kann. Laut Buss Capital ist durch dieses Investment eine Rendite von 4,75 Prozent möglich.

Mit Flugzeugfonds in den Luftverkehr investieren

Ebenso aufstrebend wie die Containerbranche ist die Luftfahrtbranche. Nicht nur das Waren-, sondern auch das Passagieraufkommen wachsen stetig. Laut aktuellen Zahlen verdoppelt sich das Passagieraufkommen alle 15 Jahre, was den Bedarf an Flugzeugen immer weiter erhöht. Die Airlines jedoch schaffen selbst nur in wenigen Fällen Flugzeuge an, da der Finanzierungsbedarf enorm ist. Sie greifen alternativ auf das Instrument des Leasings zurück und mieten die benötigten Maschinen. Als Leasinggeber treten geschlossene Flugzeugfonds auf, die die Maschinen erwerben und langfristig verleasen können. Die Leasingeinnahmen sind dann wiederum die Rendite der Anleger. Besonders interessant sind im Segment der Flugzeugfonds spezielle Beteiligungen, die in Regionalflugzeuge investieren. Hier werden pro Jahr zweistellige Wachstumsraten erreicht, was die Renditechancen auch für Anleger deutlich erhöht.

Das Wachstum im Schienenverkehr für die Rendite nutzen

Ebenfalls aufstrebend ist der Schienenverkehr, denn er gilt nicht nur als wirtschaftlich, sondern auch als ökologisch. Aus diesem Grund plant die EU, bis zum Jahr 2030 etwa 30 Prozent des derzeitigen Warenaufkommens über die Schiene zu transportieren. Im Jahr 2050 sollen dann sogar schon 50 Prozent aller Waren mit dem Zug transportiert werden. Um diese Anforderungen leisten zu können, werden allerdings Jahr für Jahr neue Loks benötigt. Ebenso wie bei den Airlines greifen auch die Transportgesellschaften selten so tief in die Tasche, um eigene Maschinen zu erwerben. Auch hier kommt vielmehr das Leasing zum Einsatz, da die Ausgaben hierfür steuerlich geltend gemacht werden können und gleichzeitig die Liquidität schonen. Die geschlossenen Beteiligungen haben so wiederum eine gute Möglichkeit, Renditen zu erwirtschaften und die prognostizierten Renditen zu erreichen. Um das Risiko für Anleger zu reduzieren, wird im Übrigen nicht nur in Diesel- und Elektrolokomotiven investiert. Auch Passagierloks werden immer häufiger erworben, denn auch immer mehr Privatleute nutzen den Schienenverkehr als ökologische Alternative zum PKW.

Mit Sachwertinvestments gewinnen

Die genannten Beispiele lukrativer geschlossener Fonds zeigen, dass Sachwertinvestments nach wie vor eine interessante Anlagealternative zur Aktie sind. Sie sind eine sinnvolle Diversifikation und sorgen dafür, dass das Vermögen breit gestreut werden kann. Durch ihren Inflationsschutz und die gleich bleibenden Erträge sorgen sie zudem für Stabilität. Wichtig ist dabei natürlich, dass nur ein Teilbetrag des vorhandenen Kapitals in geschlossene Beteiligungen investiert wird und sich Anleger gleichzeitig über die möglichen Risiken des Fonds und dessen Laufzeit informieren. Wer jedoch langfristig anlegen kann und Chancen und Risiken abwägt, findet im Segment der geschlossenen Fonds durchaus attraktive Anlagemöglichkeiten.

 

Über den Autor

Tim Schieferstein ist Gründer und Geschäftsführer der Fondsvermittlung24.de Geschlossene Beteiligungen GmbH

Tim Schieferstein ist Gründer und Geschäftsführer der Fondsvermittlung24.de Geschlossene Beteiligungen GmbH

 

Tim Schieferstein ist Gründer und Geschäftsführer der Fondsvermittlung24.de Geschlossene Beteiligungen GmbH mit Sitz in Wiesbaden. Sie ist eine Tochtergesellschaft der Fondsvermittlung24.de GmbH und fokussiert sich auf die Vermittlung von geschlossenen Beteiligungen an Anleger, die eigenständig ihre Anlageentscheidungen treffen und keine Anlageberatung wünschen. Als gelernter Bankkaufmann und Fachwirt für Finanzberatung (IHK) beobachtet er fortlaufend das wirtschaftliche Geschehen sowie deren Auswirkung auf das Anlageverhalten der deutschen Groß- und Kleinanleger.

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Der Autor

Markus Nowak