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Frankreich verliert Top-Rating bei Moody’s

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20. November 2012

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Frankreich verliert Top-Rating bei Moody’s

Frankreich verlor sein Top-Rating bei Moody ’s Investors Service, die einen negativen Ausblick für Europas zweitgrößte Volkswirtschaft geben und schlechtere Wachstumsaussichten bemängeln.

Frankreichs wird bei der Ratingagentur nach zuvor AAA nun mit Aa1 gelistet, wie das Unternehmen gestern bekanntgab. Eine weitere Herabstufung von Standard & Poors könnte im Januar folgen und das erhöht den Druck auf Präsident Francois Hollande, der einen Weg zu mehr Wachstum finden muss.

Frankreichs fiskalische Aussichten seien unsicher aufgrund seiner sich verschlechternden wirtschaftlichen Aussichten. Sowohl kurzfristig aufgrund der gedämpften Inlands-und Auslandsnachfrage, aber auch wegen „struktureller Verkrustungen“ gibt es auf längere Sicht Fragezeichen bei Moody’s.

Hollande muss liefern

Seit seinem Amtsantritt im Mai hatte Hollande einen neuen Weg beschreiten wollen. Zuletzt hatte Frankreich die Steuern für Reiche erhöht. Ziel ist dabei das Einhalten des Maastricht-Kriteriums von einem jährlichen Haushaltssaldo von maximal drei Prozent.

Auf der anderen Seite hatte Frankreich erst kürzlich strukturelle Reformen angekündigt: „Das Timing dieser Art der Mitteilung ist unglücklich“, sagte Nicolas Veron vom Peterson Institute for International Economics in Washington gegenüber Bloomberg. „Diese Herabstufung kommt ein paar Tage nach Ankündigungen von strukturellen Reformen, die wahrscheinlich das stärksten Wirkungen seit langer Zeit entfalten. “

Die französische Regierung reagierte sofort: Finanzminister Pierre Moscovici bezeichnete der Nachrichtenagentur AFP zufolge, die Bewertung von Moody’s als auf die Vergangenheit bezogen. Seine Regierung werde rasch Reformen umsetzen. Die Einschätzung von Moody’s ist ein Warnschus und zeigt auch, dass die jüngste Ankündigung von Reformen möglicherweise nicht ausreicht, um die Investoren zu beruhigen. Jede Herabstufung erhöht das Risiko höherer Kosten für den Kapitaldienst. Im letzten Jahren waren die Zinsen auch für Frankreich jedoch stark gefallen.

Woran Frankreich krankt

Die Schwächen Frankreichs sind die Wettbewerbsfähigkeit wegen geringer Flexibilität des Arbeitsmarktes und im Vergleich hohe Löhne. Dabei zählt vor allem Deutschland als Hauptkonkurrent. Frankreich drückt eine Schuldenlast wird von 91 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), die nach Haushaltsplanungen ihren Höhepunkt im nächsten Jahr haben könnte.

Originalmeldung von Moody’s.

Artikelbild: Nationalemblem FRankreich. Wiki Commons.
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Der Autor

Thorsten Cmiel

Thorsten Cmiel ist Chefredakteur von Investment Alternativen. Der studierte Ökonom ist seit über 15 Jahren als Finanzjournalist und Buchautor tätig.