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Deutsche Bank: Razzia und fünf Haftbefehle

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12. Dezember 2012

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Deutsche Bank: Razzia und fünf Haftbefehle

Bundesweiter Großeinsatz bei der Deutschen Bank. Es geht um Geldwäsche, Steuerhinterziehung und versuchte Strafvereitelung. Die Aktion steht in Zusammenhang mit einem kriminellen Umsatzsteuer-Karussell bei C02-Zertifikaten.

500 Ermittler sollen im bundesweiten Einsatz gewesen sein. Am Mittwochmorgen wurden Büros im Tower der Deutschen Bank durchsucht. In einer konzertierten Aktion durchsuchten Bundeskriminalamt, Steuerfahndung und Bundespolizei Büros der Deutschen Bank in Franfurt und anderswo. Private Wohnungen wurden ebenfalls durchsucht.

Umsatzsteuerbetrug mit C02-Zertifikaten

Die Aktion hängt mit dem Verfahren gegen Investmentbanker zusammen, die Umsatzsteuerbetrug in Millionenhöhe betrieben und dafür vor einem Jahr  vor dem Landgericht Frankfurt zu langjährigen Haftstrafen (drei bis sieben Jahren und zehn Monate) verurteilt wurden. Die Spuren führen erneut auch nach London. Bislang waren Mitarbeiter der Deutschen Bank nicht angeklagt worden. Das hat sich jetzt offenbar geändert. Gegen fünf Mitarbeiter sollen Haftbefehle erlassen worden sein. Insgesamt richten sich die Ermittlungen gegen 25 Mitarbeiter hieß es gleichlautenden Medienberichten zufolge. Quelle sei die Hessische Generalstaatsanwaltschaft.

Einen guten Einblick in die Thematik gibt das schon etwas ältere SZ-Video auf Youtube.

Die Deutsche Bank hatte zuletzt nach eigenen Ermittlungen fünf Mitarbeiter suspendiert. Ob diese diejenigen sind, für die jetzt Haftbefehle erlassen wurden, ist nicht bekannt. 300 Millionen Euro musste das Bankhaus bereits aufbringen, um den Schaden zu ersetzen.

Die Deutsche Bank will vollumfänglich mit den Ermittlern kooperieren.

Im Juni 2012 hatte es in London eine weitere Verurteilung wegen ähnlicher Delikte gegeben. Der Hauptangeklagte erhielt eine Haftstrafe von 15 Jahren; die Mitangeklagten müssen neun und elf Jahre ins Gefängnis. Auch diesmal gehen die Verdachtsmomente nach Übersee und in den arabischen Raum. Beobachter vermuten ein internationales Netzwerk mit mindestens 150 Beteiligten. (Quelle)

Artikelbild: Pressefoto. © Deutsche Bank.
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ERGÄNZUNG I (12.12.2012; 16.50 Uhr)
Die Ermittlungen sollen auch den Vorstand der Deutschen Bank erreicht haben. Gegen Konzernchef Jürgen Fitschen und Finanzvorstand Stefan Krause wird laut Spiegel-Online auch ermittelt. Dabei geht es aber nur um die Umsatzsteuererklärung, die falsch erstellt und später korrigiert wurde. (Quelle)

ERGÄNZUNG II (15.12.2012)
Inzwischen berichtet die Süddeutsche Zeitung über die Vergehen, die den Mitarbeitern der Deutschen Bank vorgworfen werden. Kavaliersdelikte sind es nicht. Verschleierung. (Quelle)

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Der Autor

Thorsten Cmiel

Thorsten Cmiel ist Chefredakteur von Investment Alternativen. Der studierte Ökonom ist seit über 15 Jahren als Finanzjournalist und Buchautor tätig.