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Credit Suisse: Sind die USA künftig energieautark?

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25. März 2013

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Credit Suisse: Sind die USA künftig energieautark?

Jüngsten Daten des US-Energieministeriums zufolge sind die US-Ölimporte gesunken. Eine Folgenabschätzung.

Laut Dr. Fereidun Fesharaki, Chairman, FGE – FACTS Global Energy, sind Angebotsanstieg und Nachfragerückgang die Gründe. Er hält es für wahrscheinlich, dass die USA energieautark werden, und erklärt, was dies kurz- und langfristig für die globalen Öl- und Gaspreise bedeutet.

Cushla Sherlock: Schiefergas und -öl haben in der jüngsten Vergangenheit eine Umkehr der Dynamik am Energiemarkt bewirkt: Die US-Ölimporte sind rückläufig. Steht dahinter eine Angebotserhöhung oder eine Nachfrageabschwächung?

Dr. Fereidun Fesharaki: Das Ölangebot steigt, und gleichzeitig geht die Nachfrage zurück. Das Ölangebot wächst infolge der Förderung aus Schiefergestein. Dabei handelt es sich um eine neue Fördermethode, deren Ertrag vor zwei Jahren noch bei null lang, heute bereits 1 Million Barrel pro Tag beträgt und in zwei Jahren auf 2 Millionen bzw. bis 2020 auf 5 Millionen Barrel pro Tag gestiegen sein wird.

Werden die USA künftig energieautark sein?

Die USA werden teilweise autark sein. Es ist aber sehr unwahrscheinlich, dass sie jemals in der Lage sein werden, sich vollständig selbst zu versorgen. Allerdings werden die USA weniger importieren und stärker von den eigenen Ressourcen abhängen.

Besteht eine Möglichkeit für Asien, von den niedrigen Gaspreisen in den USA zu profitieren?

Viele Käufer in Asien sind der Ansicht, dass günstige Gaspreise in den USA gleichbedeutend mit günstigen Preisen für sie sind. Doch diese Gleichung geht nicht auf. Die Transformation, d. h. die Verflüssigung und der Transport, ist mit erheblichen Kosten verbunden. Wenn Sie wirklich von den niedrigen US-Preisen profitieren möchten, müssen Sie in die USA umsiedeln. Wenn Sie die Rohstoffe erst nach Asien bringen müssen, werden sich die Preise nicht allzu sehr von ihrem aktuellen Niveau unterscheiden. Daher ist es ein Irrglaube, dass günstige Preise in den USA auch günstige Preise in Asien zur Folge haben werden.

Was bedeutet dies auf kurze und lange Sicht für die Ölpreise?

Wir erwarten kurzfristig einen weiteren Rückgang der Ölpreise um 5 US-Dollar im laufenden Jahr. Demnach werden die Preise voraussichtlich zwischen 100 und 105 US-Dollar liegen. 2015/16 dürften die Ölpreise dann schliesslich deutlich auf ca. 80 US-Dollar je Barrel einbrechen. Grund sind die zusätzliche Produktion aus den USA und dem Irak sowie die stark rückläufige Ölnachfrage in Nordamerika infolge neuer Effizienzstandards.

 

QUELLE: Pressemitteilung Credit Suisse.

Autor: Cushla Sherlock, Corporate Communications, Credit Suisse.

Artikelbildquelle/-rechte: By Tvabutzku1234 (Own work) [CC0], via Wikimedia Commons.
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