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Altersarmut – von der Leyen schlägt Alarm

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2. September 2012

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Altersarmut – von der Leyen schlägt Alarm

Die gesetzliche Rente im Umlageverfahren reicht längst nicht mehr für ein sorgenfreies Leben im Alter. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen mahnt daher die private Vorsorge an.

Normalverdienern droht Altersarmut: Nach 35 Jahren Vollzeitbeschäftigung bei einem Bruttogehalt von 2500 Euro können Arbeitnehmer ab 2030 nur mit dem Grundsicherungsbetrag in Höhe von 688 Euro planen. Das rechnet Ursula von der Leyen vor. Nach einem Bericht der „Bild am Sonntag“ sei das Armutsrisiko künftiger Rentnergenerationen erheblich höher als bislang angenommen. Der Zeitung liegen Berechnungen des Bundesarbeitsministeriums vor. Ursula von der Leyen wird so zitiert: Jeder, der weniger als 2500 Euro verdient, müsse „mit dem Tag des Renteneintritts den Gang zum Sozialamt antreten“.

In einem siebenseitigen Schreiben, warnt von der Leyen: „Es steht nicht mehr und nicht weniger als die Legitimität des Rentensystems für die junge Generation auf dem Spiel.“ Lege man eine längere Lebensarbeitszeit zugrunde, sehen die Zahlen offenbar nicht viel besser aus. Für einen Rentenanspruch in Höhe der Grundsicherung müsse ein Arbeitnehmer bei 40 Beitragsjahren konstant mindestens 2200 Euro im Monat verdienen.

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Ursache für das steigende Altersarmutsrisiko sind die beschlossenen Rentenreformen, nach denen das Rentenniveau bis 2030 von derzeit 51 Prozent auf 43 Prozent des durchschnittlichen Nettolohns vor Steuern gesenkt werden soll. Nichts Neues also bis dahin. Von der Leyen gibt zudem an, dass 40 Prozent der insgesamt 1,8 Millionen sozialversicherungspflichtig beschäftigten Geringverdiener keine private Altersvorsorge betreiben oder betreiben können. Die Ministerin mahnt daher zur zusätzlichen Altersvorsorge.

Die Informationen wurden sicherlich nicht zufällig gerade jetzt durchgestochen. Angesichts der Beitragsüberschüsse wurde erst kürzlich von der Linken die Rente mit 67 wieder in Frage gestellt. Dabei diskutieren Fachleute längst die Einführung der Rente mit 70.

Wir meinen: Es wäre angebracht, wenn die Politik Riestersparern mehr Freiheiten beim Erzielen ordentlicher Renditen geben würde. Stattdessen wird deren Rendite durch allzu restriktive Vorgaben niedrig gehalten. Auch ein als Schonvermögen geschütztes ordentliches Altersvorsorgekonto mit steuerlicher Freiheit bei der Geldanlage und ohne staatliche Eingriffe (Zertifizierung von Finanzprodukten) wäre hilfreich.

Artikelbild: Wiki Commons von Dirk Vorderstraße (Eigenes Werk). Link.
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Der Autor

Thorsten Cmiel

Thorsten Cmiel ist Chefredakteur von Investment Alternativen. Der studierte Ökonom ist seit über 15 Jahren als Finanzjournalist und Buchautor tätig.