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Sarasin Bank: Negative langfristige Folgen für die Euroretter

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27. März 2013

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Sarasin Bank: Negative langfristige Folgen für die Euroretter

Die Art wie Zypern und seine Geldgeber die Verhandlungen über das Rettungspaket geführt haben, wird als eines der unrühmlichsten Kapitel in die Geschichte der Eurokrise eingehen.

Die Troika hätte die Maßnahme, Bankguthaben unter 100 000 Euro mit einer Abgabe zu belegen, niemals gutheißen dürfen. Auch wenn sie letztendlich nicht realisiert worden ist, ist das nach der Finanzkrise mühsam aufgebaute Vertrauen der Sparer in ihre Banken wieder zerstört worden.

Die größte Gefahr für Finanzsystem und Weltwirtschaft ist, dass Kleinsparer ihre Guthaben in Panik abziehen, weil sie sich ihrer Ersparnisse nicht mehr sicher sind. Einen solchen Ansturm – auch «Run» genannt – kann keine noch so starke Bank überleben und es kommt zu selbsterfüllenden Erwartungen. Aufgrund von Verflechtungen im Finanzsystem besteht die Gefahr einer Kettenreaktion, die auch über die Grenzen hinweg Banken in den Abgrund reißt. Zudem entsteht das Risiko einer so genannten «Ansteckung», wenn Kleinsparer anderer Banken der Panik auf Zypern folgen und ihr Geld ebenfalls abziehen; mit denselben verheerenden Konsequenzen.

Dass dieser Ansteckungseffekt im Falle Zyperns ausgeblieben ist, liegt erstens daran, dass sich die Nervosität in der Eurokrise zuletzt stark beruhigt hatte. Durch die Ankündigung der Europäischen Zentralbank (EZB), im Falle eines Hilfsantrages eines Krisenlandes unbegrenzt Staatsanleihen zu kaufen, sind die Extremszenarien wie Staatsbankrott und Euroaustritt in den Hintergrund getreten. Zweitens befindet sich Euroland in einer leichten zyklischen Erholung, welche die Schuldentragfähigkeit in einem besseren Licht darstellt. Drittens gibt es keine akuten Sorgen im europäischen Bankensektor. Es besteht jedoch die Gefahr, dass sich dies in den nächsten Quartalen ändern wird. Die Langzeitfolgen der missglückten Zypern-Rettung werden spätestens dann sichtbar werden, wenn ein Euroland aufgrund von Problemen in seinem Bankensektor auf die Hilfe der Troika angewiesen sein wird. Eine Panik der Anleger und Sparer wird dann nicht mehr ausgeschlossen werden können. Die einzige Hoffnung ist, dass bis dahin die Besonderheiten der Bilanzstruktur der zyprischen Institute hinreichend erklärt worden sind, so dass das Vorgehen der Troika glaubhaft als Einzelfall vermittelt werden kann.

An den Risiken ändert leider auch die Tatsache nichts, dass das nach langem Hickhack beschlossene Zypern-Hilfspaket die beste aller Lösungen beinhaltet. Weder Steuerzahler, noch Kleinsparer und auch nicht Rentner werden für die Rettung der Banken geradestehen müssen, sondern die Bank-Aktionäre, die Bank-Obligationäre und diejenigen Kunden mit mehr als 100 000 Euro an Bargeld. Letztere sind zumeist reiche Ausländer, insbesondere Russen, so dass sich der Vermögenseffekt für den zyprischen Konsum in Grenzen halten wird. Zudem werden geringere Steuererhöhungen notwendig sein, als wenn die Banken durch neue Schulden gerettet worden wären. So ist das Endresultat ein Glück im Unglück.

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QUELLE: Pressemitteilung Sarasin.

Autor: Dr. JAN AMRIT POSER, Chefökonom bei der Bank Sarasin & Cie AG.

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